Strömender Regen als Leistungsförderer für matschbegeisterte Sportler: Der dritte „Immer- Extrem“-Lauf setzt Maßstäbe und festigt den Zusammenhalt bei Firmen- oder Freizeitgruppen.
von Thorsten Konkel
Im Waldstück vorm Landheim Immer war Jannik Ulbrichs Kalkulation am Samstag ganz einfach: „Umso mehr Regen, umso matschiger ist es, umso mehr Spaß haben die Athleten“, sagte der Veranstalter des dritten Hindernislaufs „Immer extrem“. Vom Regen gab es am Samstag mehr als genug – ideale Bedingungen also für die mehr als 850 extremsportbegeisterten Teilnehmer.
„Zahlenmäßig stellen wir heute einen Rekord auf“, betonte Ulbrich. Dem Motto „Raus aus der Komfortzone“ waren vor allem regionale Teams gefolgt. Neben Einsteigern, darunter Kohlfahrttruppen, Firmenteams, Straßengemeinschaften oder Hobbygruppen, versuchten sich auch Profiläufer an dem rund drei Kilometer langen und mit 23 Hindernissen gespickten Rundkurs durch den Wald am Landheim. Die Experten musten den Hindernisparcours allerdings gleich dreimal überwinden.
Doch was macht überhaupt den Reiz aus, bei strömendem Regen durch Matsch zu laufen, rutschige Holzwände anzuspringen, durch Schlammlöcher voll eiskaltem Wasser zu waten oder die Armmuskulatur beim Überwinden eines nassen Sprossenparcours zu stressen? „Die Leute suchen heute eine Herausforderung zum Berufsalltag, so etwas erlebt man nicht alle Tage“, erklärte Ulbrich. Zudem fördere der Sport den Teamgedanken.
Ulbrich: „Das ist gut für den Zusammenhalt in Unternehmen.“ Davon ist auch der Ganderkeseer Garten- und Landschaftsbauer Volker Kreye überzeugt und hatte sich sowie 19 seiner Beschäftigten angemeldet. „Im letzten Jahr waren unsere Azubis dabei, das hat ihnen so gut gefallen, dass wir nun im größeren Team antreten“, sagte Kreye.
„Wir hatten einen Mordsspaß“, schrie Christina Melching vom Team „Ich höre nur mi, mi mi…“ völlig durchnässt nach dem Zieleinlauf. Die Gruppe von Schierbrokern und Delmenhorstern habe sich aus einer Laune heraus bei einer Kohlfahrt zusammengefunden, verriet Thomas Liske. Zufrieden zeigte sich am Ende auch Ulbrich: „Die Stimmung war super, niemand ist ernsthaft verletzt worden.“
Als „Obstacle Course Racing“ war das Hindernislauf-Phänomen vor rund zehn Jahren aus Großbritannien nach Deutschland herübergeschwappt. Schon planen die Veranstalter das nächste Fitnesstraining im Freien unter Wettkampfbedingungen. „Wenn alles stimmt, dann starten wir 2020 am 10. Oktober“, versprach Ulbrich.
Obwohl jeder eine Medaille bekam und der Spaß am Mitmachen überwog, wurden im Immer natürlich auch Sieger gekürt: In der Einzelwertung siegte Kerstin Garmhausen vom Team „Immer wieder Immer“. Mannschaftssieger wurden die Kickboxer aus Rodenkirchen. Bei den Profis gewann Sabrina Timmes (Autohaus Merten & Friends), das schnellste Team heißt „Immer wieder Immer – Extrem 1“.
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Dieser Artikel erschien am 14.10.2019 in der Nord-West-Zeitung. Link zur Onlineausgabe: https://www.nwzonline.de/oldenburg-kreis/lokalsport/immer-hindernislauf-in-gemeinde-ganderkesee-immer-extrem-schmuddelwetter-und-viel-matsch_a_50,6,355685990.html
Bild: Unter den Augen der DLRG muss ein hüfttiefer Schlammgraben durchwatet werden. Quelle: NWZ / Thorsten Konkel