Immer. Das Motto „Immer-Extrem“ könnte nicht treffender gewählt sein. Auf der abwechslungsreichen 3,3 Kilometer langen Strecke ging es kreuz und quer durch Wald, Feld und Wiesen. Dabei waren neben Ausdauer und Geschicklichkeit auch Kletterkünste und Muskelkraft gefragt.
Von Richard Schmi
Das Motto „Immer-Extrem“ könnte nicht treffender gewählt sein. Denn extrem waren nicht nur die 23 Hindernisse, auch die hochsommerlichen Temperaturen machten am vergangenen Samstag die zweite Auflage des Hindernislaufes in Immer zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Da freute sich so mancher der nahezu 800 Teilnehmer über das ein oder andere zu überwindende Wasser- und Schlammloch, das bei aller Anstrengung wenigstens ein wenig Abkühlung bei all den körperlichen Anstrengungen versprach.
Das Gelände rund um das Landheim Immer könnte für einen Hindernislauf kaum schöner und abwechslungsreicher sein. Auf einer Streckenlänge von 3,3 Kilometern kreuz und quer durch Wald, Feld und Wiesen, galt es nicht nur Wasser- und Schlammhindernisse zu überwinden. So einige Barrieren verlangten neben Ausdauer und Geschicklichkeit auch erhebliche Kletterkünste und Muskelkraft von den Teilnehmern ab.
„In diesem Jahr haben wir die Teilnehmerzahl auf 800 Anmeldungen begrenzen müssen, das ist immerhin die doppelte Anzahl gegenüber dem Vorjahr“, sagt Veranstalter Jannik Ulbrich, der mit seinem Team von gut 30 Helfern das Event erfolgreich über die Bühne brachte. „Die Zahl der Anmeldungen lag bei fast 1000, aber wir mussten einen Stopp setzen, da wir in Maßen wachsen und erst weitere Erfahrungswerte sammeln wollen“, erläutert er.
Letztlich erreichten bei den Einsteigern, die den Rundkurs einmal durchlaufen mussten, 201 weibliche und 163 männliche Teilnehmer das Ziel. Gleich dreimal mussten die „Profis“ die anspruchsvolle Strecke bewältigen, 154 Läuferinnen und 171 Läufer kamen an.
Bau der Hindernisse dauert drei Monate
Aber nicht nur Einzelkämpfer waren gefragt. Auch zahlreiche Mannschaften nahmen die Herausforderung an. Teamfähigkeit war da und dort auch dringend geboten. Denn so manches Hindernis ließ sich ohne gegenseitige Hilfestellung nur schwer bewältigen. Und man half sich über die eigenen Teamgrenzen hinaus gegenseitig.
Apropos Hindernisse: Allein drei Monate dauerte der Bau der unterschiedlichsten Hindernisse. Der dann erfolgte Aufbau im Gelände wurde innerhalb einer Woche bewältigt, wie Birgit Woltjen-Ulbrich von der Veranstaltercrew berichtete.
Für den Jan-Arved Wille bedeutete Immer-Extrem eine ganz besondere Herausforderung. Der 18-jährige Sportler ist stark sehbehindert und bewältigte den Kurs mit Hilfestellung seiner Eltern mit großer Bravour. „Es hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, es gab nur ein Hindernis, das für mich wirklich schwierig war, das war das Spinnennetz, da ich die Seile nicht sehen konnte“, erzählte er. Nächstes Jahr möchte er unbedingt wieder teilnehmen.
Und Teilnehmen wollen die meisten wieder, denn neben dem sportlichen Ehrgeiz stand bei nahezu allen Sportlerinnen und Sportler der Spaß im Mittelpunkt. Auch einige Handballerinnen des TV Neerstedt, die an diesem Wochenende spielfrei hatten ließen sich das Event nicht entgehen. „Für uns ist das mal eine tolle Abwechslung. Ein solches Spaßevent trägt sehr zu Teambildung bei“, erläutert Stefanie Hanuschek von den Neerstedter Handballdamen. Auch einige junge Leichtathleten der LGG Ganderkesee ließen es sich nicht nehmen, die Herausforderung von Immer Extrem anzunehmen.
Neerstedter Handballerinnen starten und gewinnen
Neben all dem Spaß gab es natürlich auch Sieger und Platzierte. Bei den weiblichen „Profis“ siegte Jenny Vico vom TB Uphusen, die die 9,9 Kilometer in 1:03:53 Stunden bewältige. Sieger bei den Männern wurde Tim Krüger vom ATS Buntentor Bremen mit einer Zeit von 55:17 Minuten vor dem Vorjahressieger Matthias Freese, der die Strecke in 58:27 Minuten zurücklegte.
Die Teamwertung gewann das Team „Der Hahn im Korb“, eine Mannschaft aus vier Frauen und einem Mann. Bei den Einsteigern, die 3,3 Kilometer zu absolvieren hatten, siegte Mareike Kisker in 25:21 Minuten bei den Frauen. Bei den Männern ließ sich Sven Olberling in 21:31 Minuten den Sieg nicht nehmen. Bei den Mannschaften landeten die Handballerinnen des TV Neerstedt, die unter dem Namen „Neerstedter Turboschnecken“ antraten, ganz vorne.
Dieser Bericht erschien am 16.10.2018 im Delmenhorster Kreisblatt. Link zur Onlineausgabe: https://www.noz.de/lokales-dk/lokalsport/artikel/1555587/beim-hindernislauf-sind-muskelkraft-und-kletterkuenste-gefragt#gallery&66767&0&1555587
Foto: Rolf Tobis